Süd-Norwegen im Juli 2013
Direkt nach Beendigung meines Studiums habe ich mit einem Freund eine Reise nach Skandinavien
unternommen. Die Schönheit der Natur hat mich so geprägt, dass ich immer wieder den Gedanken
hatte, da musst du noch einmal hin. Ziemlich genau 40 Jahre hat es dann allerdings gedauert, bis
ich das in die Tat umgesetzt habe.
Damals sind wir noch mit einem kleinen Zelt durch das Land gereist, haben manchmal in
Holzhütten oder in Fernfahrerheimen, das ist ähnlich wie in Jugendherbergen, übernachtet. Unsere
damalige Route lief über Hirtshals in Nord-Dänemark nach Kristiansand in Norwegen. Dann sind
wir an der Küste hochgefahren bis Stavanger. Weiter ging es durch das Fjordland über Bergen bis
nach Trondheim. Als nördlich von Trondheim die Landschaft immer flacher wurde, sind wir
umgekehrt und noch einmal durch das Gebirge gefahren. Zurück ging es über Oslo nach Stockholm
und weiter über Kopenhagen nach Deutschland.
Am Meisten in der Erinnerung geblieben sind mir aber die Fjorde und vor Allem die Wasserfälle.
Das hat den Tourenverlauf der letzten Reise bestimmt und dieses Mal sollten die Highlights am
Ende der Reise liegen. Geplant hatte ich alles von zu Hause aus am PC. Sämtliche Quartiere waren
vorgebucht. Dieses Mal waren es Hotels in den Städten und Holzhäuser in den anderen Regionen.
Wieder ging es über Dänemark, aber diesmal über Frederikshavn mit der Nachtfähre nach Oslo.
Das nächste Ziel war Laerdal am Sognefjord. Laerdal liegt sehr günstig, wenn man nicht immer das
Quartier wechseln will. Von hier aus kann man z. B. Tagesausflüge machen Flam, mit der
berühmten Flam-Bahn, nach Gudvangen am Naeroyfjord, ins Hochland zum Jotunheimen
Nationalpark oder noch höher hinaus zum Jostedalsbreen, Europas größtem zusammen-
hängendem Gletschergebiet. Wir sind aber weiter gefahren nach Norden bis Trondheim. Hier war
der Wendepunkt. Auf dem Rückweg über Kristiansund, Molde, Olden und Geiranger haben wir die
Gegend um Laerdal ein zweites Mal angefahren. Bergen und Stavangen waren die nächsten
größeren Stationen. Anders als bei der ersten Fahrt ging es diesmal über Kristiansand und Hirtshals
wieder zurück nach Deutschland.
Es waren wieder 3 schöne Wochen mit sehr viel Natur. Mich begeistern vor Allem immer wieder
diese riesigen Wasserfälle mit ihrer Naturgewalt. Interessant auch der Brikdalsbreen, ein
Gletscherarm, der bis auf 300 m Meereshöhe hinab reicht. Noch imposanter war aber, im
Nachbartal, der Kjenndalsbreen. Es ist gar nicht richtig zu beschreiben. Aus zirka 1500 m Höhe
rauschte das Schmelzwasser des Gletschers mehrere hundert Meter in die Tiefe. Schade war nur,
dass das Gelände nicht durch einen Weg erschlossen und der Blick nur aus der Ferne möglich war.
Was hat sich geändert in 40 Jahren. Eigentlich nicht besonders viel, außer das die Straßen natürlich
besser ausgebaut waren. Man hatte das Gefühl manchmal ein Viertel der Tagesstrecke durch
Tunnel gefahren zu sein.
Noch eine interessante Beobachtung: Dass Norwegen teuer ist und speziell der Alkohol, weiß man.
Trotzdem war immer wieder zu sehen, dass viele Leute bis spät abends beim Bier saßen. Wir haben
uns gesagt, wahrscheinlich verdienen die auch dementsprechend viel Geld. Bis wir in Bergen bei
einem Burger und einem Bier am Hafen saßen. Da bemerkte ich, es wird ein großes Bier bestellt
und das war es dann. Das gleiche Bier, mit einem Restbestand, hatten die Leute zwei Stunden
später immer noch vor sich stehen.
Und hier gibt es den Bildervortrag Norwegen als Video.